Herrmann-Schüler werden zu Europäern

Comenius-Projekt will Barrieren abbauen /
Partner sind Schulen aus Slowakei und Österreich

Comenius
Rektorin Arlet Wills und die Kinder der Klasse 4b begrüßen ihre Gäste aus Bratislava und Zöblen (Österreich) mit einem Lied. (Foto:Wimberger)

Stadtnorden (mce) "Ich will euch begrüßen, weil ich euch wohl mag, drum sag' ich in Deutschland: Wie geht's? Guten Tag!" Die Kinder der Hans-Herrmann-Grundschule haben ihre Freude über die ausländischen Besucher geradeheraus gesungen. Um das weitere Vorgehen im Comenius-Projekt zu besprechen, waren gestern Vertreter aus Österreich und der Slowakei bei Rektorin Arlet Wills zu Gast.

Comenius I, das ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, bei dem länderübergreifende Projekte in Schulen unterstützt werden. Auch in Regensburg gibt es mittlerweile ein solches Projekt. Arlet Wills, Rektorin der Hans-Herrmann-Grundschule, hat das initiiert. Momentan nehmen die Pavla-Horova-Schule aus Bratislava (Slowakei) und die Volksschule aus Zöblen (Österreich)- allesamt Grundschulen- daran teil.

Bräuche füllen Kalender

Dreh- und Angelpunkt des Projekts ist ein Kalender, der Sitten und Gebräuche der jeweiligen Länder enthält - in der Landessprache, auf deutsch und englisch beschrieben. "Wenn alles klappt, könnten wir am Ende den Kalender veröffentlichen", sagt Rektorin Wills.

Der Kalender muss natürlich mit irgendetwas gefüllt werden. Zum Beispiel gibt es am 12.Oktober in der Hans-Herrmann-Schule einen Aktionstag zum Thema Kirchweih. Die Kinder erlernen einen traditionellen Tanz und backen Küchel.

In Bratislava, findet ebenfalls im Oktober, eine Art Erntedankfest statt. Dabei probieren die Kinder traditionelle Rezepte für Hühnchen und Ente aus. Natürlich wird auch dort gesungen und getanzt nach altem Brauch.

In Österreich waren am Wochenende die sogenannten Almabtriebe. Die Bauern holen im Herbst traditionsgemäß die Tiere aus den höheren Regionen zurück und führen sie durch die Dörfer. Ist während des Sommers kein Unfall passiert, so wird das Vieh (ähnlich wie im Allgäu) reich geschmückt. Die Kinder haben dabei eifrig mitgeholfen. In der Schule wird das Erlebte nun für den Kalender aufgearbeitet.

Und warum der ganze Aufwand? Arlet Wills fasst zusammen: "Wir wollen die Kinder zu späteren Europäern machen".

Quelle: MZ, 30.09.2006
Stand: 01.01.2011 22:00
HHGS
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