Kinder binden Kränze

REGENSBURG. Im Rahmen des europaweiten Comeniusprojektes, an dem die Hans-Herrmann-Grundschule seit drei Jahren teilnimmt, befassen sich die Kinder mit Traditionen aus den vier augenblicklichen mitarbeitenden Ländern.

Am Donnerstag, den 20.11.2009 beschlossen sie unter Anleitung von Erich Tahedl vom Trachtenverein Stamm Adventskränze binden zu wollen und sich über bayerisches Adventsbrauchtum zu informieren. So ähnlich stand es ein paar Tage vor Beginn der Adventszeit in der Mittelbayerischen Zeitung.

In Wirklichkeit war eine intensive Diskussion vorausgegangen, was heuer in der kommenden "staaden Zeit" die Arbeitsgemeinschaft in "Traditionen, Feste und Gebräuche unserer Comeniusländern in Deutsch sowie deren Landessprachen mit Übersetzungen" machen sollte..

Ein Homepage-Blick auf unsere vorjährige Aktion um diese Zeit brachte sofort die Entscheidung: Wir wollen wieder einen so wunderschönen Adventskranz wie letztes Jahr binden.

Da die Gruppe in diesem Jahr sich völlig neu zusammengefunden und niemand dabei war, der in den vergangenen Jahren schon so etwas eigenhändig ausprobiert hatte, stand dieser Wunsch neben anderen Vorschlägen an oberster Spitze.

Nun galt es nur noch Herrn Tahedl davon zu überzeugen. Er hatte ja letztes Jahr die Traditionsgruppe sehr unterstützt und dafür verschiedenartigen Grünzweige besorgt. Das fanden alle besonders gut, denn sie hatten gerade im HSU- Unterricht die verschiedenen Nadelgehölze durchgenommen und konnten nun in der Praxis zeigen, was sie gelernt hatten.

Selbstverständlich war Herr Tahedl schnell zu überzeugen, Frau Wills schrieb noch einen Brief an die Eltern, um sie zu verständigen, dass an diesem Donnerstag die Traditionsstunde nicht nach zwei Stunden enden würde sondern bis 16.30 Uhr dauern würde. Schließlich wollten wir ja nicht mitten in der Arbeit aufhören und vor unfertigen Werken stehen.

Pünktlich erschien unser Lehrmeister und bat zwei starke Buben um Tragehilfe. Alle drei brauchten nicht lange und schleppten unter den bewundernden Blicken mancher weiblichen AG-Teilnehmern eine Menge Grünzeug aus der Tiefgarage ins Klassenzimmer. Mittlerweile waren die Damen jedoch auch nicht untätig, sondern hatten Bänke so verschoben, um einen Arbeitsbereich sowie einen Sitzbereich zu schaffen.

Schnell stellte man noch zwei Tische zusammen und der riesige Kranz aus Rohmaterial konnte darauf gelegt werden.

Einführung Schüler antworten

Doch bevor es an die praktische Arbeit ging, erfolgten noch wichtige Erklärungen bezüglich des traditionellen Adventskranzes. Herr Tahedl wollte gerade anfangen, da klopfte es und ein Journalist der MZ bat eintreten und dabei sein zu dürfen. Erstaunt und sehr erfreut - denn wir hatten keine Ahnung, dass wir heute solchen Besuch bekämen - baten wir ihn Platz zu nehmen und dem darauffolgenden Traditionsgespräch zuzuhören. Am nächsten Tag konnten wir dann in der Zeitung lesen, dass Herr Ludwig sehr aufmerksam zugehört hatte.

Auch erfuhr ich, dass mancher Schüler recht froh war, dass seine Eltern alles nachlesen konnten. Begeistert machten alle mit und Herr Tahedl wunderte sich was die Kinder alles über Advent wussten.

Nach der theoretischen Vorgeschichte kam der praktische Teil und alle durften beim Adventskranzbasteln mitmachen. Zuerst folgte eine grundlegende Einweisung über die mitgebrachten Werkzeuge und allen wurde schnell klar, welches zu welcher Arbeit benötigt würde. Wichtig waren auch nicht nur die Nadelzweige, sondern vor allem die Handschuhe, um später nicht allzu viel Harz an den Fingern kleben zu haben. Auch den schwarzen Rohkranz brauchten wir, denn der Kranz sollte ja im Innern stabil sein. Schnell wurde Nikola zum Astschnitt eingeteilt, denn er hatte wohl die meiste Kraft in den Händen.

Material Anziehen Arbeit

Herr Tahedl und abwechselnd die übrigen Schüler und Schülerinnen holten die zurecht geschnittenen Zweiglein herbei; die einen legten sie auf den Rohkranz, die anderen drapierten die verschiedenen Nadelzweiglein malerisch. Die dritte Gruppe hielt alles fest und die übrigen wickelten abwechselnd mit Unterstützung von Herrn Tahedl den Draht um den Kranz.

Einweisung Anfang immer mehr

Wir brauchten sehr viele kleine Äste und unermüdlich sorgte Nikola mit starker Hand für Nachschub, nachdem er von Herrn Tahedl genau eingewiesen worden war. Er wollte gar nichts anderes mehr tun und überließ daher die Bindearbeit den Mädchen.

Mitbringsel Meister Nikita

Endlich näherten wir uns um unserem vorgesteckten Ziel: Der große Kranz konnte mit allerhand glitzernden weihnachtlichem Schmuck verziert werden. Das machte nun wiederum den Mädchen am meisten Spaß. Während der große Kranz geschmückt wurde, bastelten die Buben noch schnell einen weiteren Kranz für Herrn Tahedls Büro und eine andere Gruppe fertigte sogar mit den restlichen Zweigen einen kleinen Kranz, um auch dem Altenheim eine Freude zu bereiten. Da mussten auch noch Äste, die unter den Tisch gefallen waren, zusammengeklaubt werden.

Drehen Wo ist der Draht? Drapieren

Nach eifriger Arbeit aller Beteiligten waren die Werke endlich fertig. Stolz präsentierten die Mädchen nach dem zeitraubenden Schmücken ihren wohlgelungenen großen Adventskranz. Eigentlich war er gedacht für den Tisch im Gang vor dem Sekretariat. Aber wir nahmen dieses Jahr davon Abstand, hatten wir doch letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass viele Schmuckgegenstände gegen Ende der Adventszeit nicht mehr vorhanden waren. Es tat uns sehr leid, aber wir beschlossen es dies Jahr nicht mehr zu wagen ihn frei herumliegen zu lassen, sondern legten ihn lieber zum Lehrerkollegium ins Lehrerzimmer, um sie dieses Jahr zu erfreuen.

Endprodukt Ergebnis

Während manche noch die wunderschönen, handgefertigten Kränze der Traditionsgruppe bewunderten, griffen ein paar patente Mädchen zu Besen und Schaufel und stellten wiederein sauberes Klassenzimmer her. Vielen Dank, meine Damen!

Putzfee Handbesen

Ebenso möchte die gesamte Gruppe Herrn Tahedl ein herzliches "Vergelt's Gott" sagen; wir haben nicht nur sehr viel gelernt, sondern auch viel Spaß und Freude beim Adventskranz binden gehabt. Auch für Ihr Lob, dass unsere Gruppe besonders arbeitsam, tüchtig und brav war- wie Sie am Ende des ereignisreichen Nachmittags zu uns meinten- erfüllt uns und unsere Lehrerin mit Stolz.

Wir freuen uns schon wieder auf den Januar, in dem wir- wenn es tüchtig Eis und Schnee gibt, mit Ihnen zum Eisstockschießen gehen dürfen!

Gruppe
Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
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