Freitag, den 30.04.2007

Besichtigung der naheliegenden Staatsgrenze Slowakiens zu Österreich

An diesem Vormittag fuhren wir mit dem Herrn Direktor und Daniel an die jetzige Staatsgrenze an der March, besichtigten dort noch einen Originalbunker und konnten eine genaue Beschreibung darüber - sogar in Deutsch - nachlesen.

Grenze Bunker Beschreibung

Empfang beim Bürgermeister von Devinska

Gruppenbild mit Bürgermeister

Doch wir hatten keine Zeit uns an diesem Ort allzu lange aufzuhalten, da wir einen Termin beim Bürgermeister von Devinska hatten. Der Bürgermeister, Herr Ing.Vladimír Mráz empfing uns sehr freundlich, zusammen mit dem Stellvertreter Herrn UdDr. Frantisek Baňas. Er erzählte uns einige interessanten Einzelheiten über seinen Ort und seine zukünftigen Vorhaben. Danach wurde jedem von uns ein ganzes Paket von Literatur, Prospekten und Karten des Ortes überreicht, so dass wir Bratislava und seinen Vorort Devinska sowie alle wichtigen Sehenswürdigkeiten unseren Schülern auch noch nach unserer Abreise bildlich vorstellen konnten.

Nochmals nachträglich unseren herzlichsten Dank dafür, dass man uns so ausnehmend viel kostbare Amts- und Arbeitszeit widmete. Ein schönes Foto rundete den Besuch dort vollkommen ab.

Außerdem wurden wir noch von der Leiterin der Turistcká Inforacná Kancelária von Devínska Nová Ves begrüßt. Sie fasste die wichtigsten Besichtigungspunkte für uns auf Deutsch zusammen und zeigte uns ausführlich in Wort und Bild was die Gemeinde alles unternimmt um den Fremdenverkehr zu unterstützen.

Kennen lernen der Schule

Nach diesem wichtigen, offiziellen Termin ging es zur Schule, die wir bislang nur von Fotos her kannten.

Wir hatten ja schließlich nicht Urlaub, sondern sollten auch die nächsten Arbeiten bzw. Probleme miteinander besprechen und für die nächsten zwei Jahre planen.. Durch die beeindruckenden Sportanlagen unserer Partner, von denen wir eigentlich nur träumen können (Tennisplatz, Schwimmbad und dergleichen) ging es zum Eingang der Schule.

Schule Pavol Horov

Jetzt bekamen wir auch erstmals den Namensgeber der Schule zu Gesicht - Pavol Horov- einen bekannten Schriftsteller in der Slowakei. Sehr angenehm fielen uns bei unserer Partnerschule die künstlerische Ausschmückung der Gänge durch Schülerarbeiten auf. Und selbstverständlich merkte sich Frau Wills, als Sachverständige für Kunst, sofort ein paar Themen, die sie vielleicht mit ihren Schülern nachgestalten wird. Danach begaben wir uns ins Lehrerzimmer, in dem schon wieder für uns der Tisch gedeckt war. Die Gastfreundschaft der slowakischen Partner war wirklich umwerfend und wir Damen befürchteten schon - wenn dies so weiter ging- unsere schlanke Linie zu verlieren!

Schülerarbeiten Lehrerzimmer

Zuerst tauschten wir natürlich die gegenseitigen Gastgeschenke aus, worüber sich besonders die Rektorin der HHGS sehr freute. Endlich hatte sie für die Schule ein wunderbar ausführliches Buch über die Slowakei erhalten, in dem sie alles über die Slowakei mit ihren Schülern nachlesen konnte. Herzlichen Dank liebe Partner!

Geschenke Hans

Als wir den stellvertretenden Schulleiter offiziell in den Kreis der Regensburger aufnahmen, da schaute der Herr Direktor etwas verloren drein, während Hans sich voll Stolz die Ehrennadel der Stadt ansteckte. Der Gesichtsausdruck des Direktors verbesserte sich auch nicht, als Daniel auch noch zum Ehrenregensburger von uns ernannt wurde.

Daniel Direktor

Doch seine finstere Miene begann sich zu erhellen als er sich - sozusagen als Krönung - ebenfalls eine Ehrennadel mit dem Schlüsselwappen der Stadt anstecken durfte und natürlich auch noch zur Erinnerung an den ersten Besuch bei uns eine DVD vom Welterbe Regensburg erhielt.

Planungen der Zusammenarbeit beim zukünftigen Projekt "Lebenslanges Lernen"

Nach dieser noch lockeren Einleitung ging es an die Planungen für die kommenden zwei Jahre. Es hieß jetzt arbeiten, planen und danach sich einigen! Dieser Abschnitt hätte normalerweise lange gedauert; aber wir hatten schon enorme Vorarbeit geleistet indem wir laufend per Email unsere Überlegungen, Bedenken, Meinungen und neuen Vorschläge ausgetauscht hatten. Somit war das Hauptthema die Auswirkung des Austritts unserer dritten Amtskollegin aus Österreich zu klären, die uns zwar noch die restlichen Kalenderblätter zur Verfügung stellen wollte, jedoch nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen eines Familienmitgliedes die Zusammenarbeit fortsetzen konnte. Alle bedauerten dies, aber es ließ sich leider nicht ändern. Trotzdem hatten wir uns schon vorher zur Anmeldung für die nächsten zwei Jahre entschlossen und waren dem Rat des PAD gefolgt, EU-Parlamentarier einzuschalten. Diese sollten für uns sprechen und uns unterstützen bei der Weiterarbeit unseres jetzt zu einem Drittel fertigen Traditionskalenders. Ich zeigte den Partnern auch, wie die letzten Wochen voll gestopft waren mit Telefongesprächen nach München und Bonn, Verschickung mehrerer Mails, Verfassen von mehreren Bittbriefen um Unterstützung an EU-Abgeordnete, Verschicken von Geheften unserer bisherigen Arbeitsergebnisse. Damit erhoffen wir uns, dass einer unserer bislang stillen Partner vielleicht für Österreich einspringen kann und dies auch akzeptiert wird.

Da wir bis Mitte August warten müssen, ob der Antrag genehmigt wird, beschlossen wir jedoch weiter zu machen und - ob Genehmigung oder nicht - das Kalenderwerk fertig zu stellen. Die Zustimmung von Ungarn, der Türkei, Bulgarien hatte ich schon vor dem Besuch eingeholt, was die slowakischen Partner - wie mir schien- ein wenig erleichterte und unser Netzwerk von zwei Partner auf 5 Partner vergrößerte. Man sieht eben, dass neue Bestimmungen oder reiner Formalismus von Schreibtischbeamten eine in einem Jahr gewachsene Arbeitsgemeinschaft, von denen manche sowieso nur aus Idealismus zusammen arbeiteten, nicht gänzlich zerstört werden kann. Dazu kennt man sich schon zu gut und manche sind auch schon- ohne von der EU gesponserte Geldmittel- von privaten Reisen her, Freunde geworden.

Arbeit

Nachdem wir uns einig waren, dass die Arbeit weitergehen würde, überlegten wir uns die Weiterführung, eventuelle Änderungen sowie das Outfit der nächsten Themen des fertigen Traditionskalenders.

Nach dieser nicht leichten Arbeit, die jedoch friedlich, aber ein bisschen mit leiser Wehmut geführt wurde (denn unsere dritte Partnerin, Frau Monika Bilgeri aus Österreich wollte ja eigentlich auch zu diesem Treffen kommen), kam gegen Ende denn doch unser aller Optimismus durch und wir einigten uns darauf, erst mal abzuwarten und - sollten wir nicht mehr offiziell weiter machen dürfen - unser von Anfang an gestecktes Ziel, den kompletten Traditionskalender, eben ohne finanzielle Unterstützung zu beenden.

Nach der Arbeitsphase setzten wir den Rundgang durch die Schule fort.

Etwas neidvoll bewunderten wir die imposante Bibliothek der Schule. Jetzt war natürlich klar, für das im März geschickte Slowakische Kalenderblatt "Tag des Buches" die besten Voraussetzungen zum Gelingen hatte. Voll Stolz zeigte uns Daniel die Siegertafel dieses mit einem Wettbewerb aller Schüler verbundenen Ereignisses und betonte, dass es seine Klasse 4A war, die am Besten abgeschnitten hatte!

Bibliothek Siegertafel

Schnell war es Mittag und wir kamen in den Genuss, den Esssaal der Schule zu sehen. Der Tisch war schon fertig gedeckt und wir durften - kaum saßen wir am Tisch - erneut die Künste der dort residierenden Leiterin genießen. Ich dachte mir nur im Stillen, was gäben wir darum, unseren Schülern auch solch eine großartige Essenshalle mit diesem starken Essangebot zur Verfügung stellen zu können - im Hinblick auf unsere geplante offene Ganztagsschule!

Esssaal Esssaal

Nach einem ausgezeichneten Essen ruhten wir uns nicht aus, sondern man zeigte uns österlich geschmückte Klassenzimmer, mehrere Vorschulzimmer von denen eines ein von Schülern für Schüler aufgebautes Zelt aufwies; auch ein Zahnputzraum für die Kleinen durfte nicht fehlen während die Größeren - ebenso wie bei uns in der Hauptschule- in einer völlig eingerichteten Küche das Kochen erlernen konnten.

Klassenzimmer Vorschulzimmer
Zahnputzraum Küche

Ein Willkommensschild führte uns in den mit der Schule verbundenen Kindergartenbereich. Auch in diesem befand sich ein Essraum für die Kleinen. Was wir bewunderten und unglaublich fanden, war, dass die Schule auch einen kleinen Inhalierraum besaß, in dem sich die Kinder jeden Tag für eine gewisse Zeit hineinsetzen und salzige, feuchte Luft einatmen konnten, die sich - aus speziellen Behältern kommend - an den Wänden als sichtbares Salz absetzte. Bei so viel Vorsorge gab es hier sicherlich nicht so viele Erkältungen wie bei uns!

Figur Inhalierraum Salz

Die so umsorgten Kleinen konnten wir leider nicht begrüßen, denn sie hatten Mittagsruhe und schliefen ganz brav in ihrem Schlafraum, selbstverständlich unter Aufsicht einer Kindergruppenleiterin. Eine Gruppe hatte ihren Mittagsschlaf schon beendet und deswegen konnten wir auch einen Blick in den Schlafsaal werfen.

Schlafraum Schlafsaal

Stadtführung durch Stadt Bratislava

Ehe wir uns versahen, war schon Kaffeezeit und wir begaben uns in die Stadt, um deren Sehenswürdigkeiten unter der Führung unserer slowakischen Freunde zu genießen. Angekommen in der Innenstadt, genossen wir zuerst einmal den wunderbaren Ausblick von der Burg aus. Etwas ungewohnt für uns war das Nebeneinander von alten, geschichtlich bedeutend und hochmodernen Gebäuden.

Brücke Ausblick

Von der Burg von Bratislava aus ging's runter in die Innenstadt, am Stephansdom vorbei. Hier nun die für uns beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten:

Theater
Slowak. Nationaltheater
Čumil
Der wartende Mann "Čumil"
Hviiezdoslavplatz
Hviiezdoslavplatz
Stände
Platz mit vielen kleinen Volkskunstständen

Schließlich besuchten wir eine typische Bierkneipe in der wir wieder der köstlichen slowakischen Küche zusprachen. Die Herren nahmen natürlich gleich eine Kostprobe eines besonderen Bieres zu sich, während Frau Kiefer ein uns unbekanntes Getränk kennen lernen wollte.

Kneipe Getränk

Zu schnell war die Stadtführung vorbei und es war Zeit heimzukehren. Auch der Freitagabend verlief nicht nur sehr informativ, sondern auch sehr harmonisch. Wir hätten gerne noch längere Zeit miteinander verbracht, um miteinander zu lachen, uns allerhand zu erzählen oder miteinander zu diskutieren. Jedoch die Vernunft sagte uns, an die lange Heimreise zu denken. So verabschiedeten wir uns schon gleich an diesem Abend als weiterhin gute Freunde und hoffentlich erfolgreiche Arbeitspartner. Zuversichtlich wollen wir uns im nächsten Jahr wiedersehen in Regensburg oder Bratislava. Do videnia!

zur Übersicht
Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
Valid HTML 4.01!   Valid CSS!