Freitag, der 14. März

Am Freitag frühstückten wir ein letztes Mal in dem Hotel außerhalb unseres Hotels. Der Raum hatte uns immer gut gefallen, weil er so freundlich wirkte. Außerdem bekamen wir jeden Tag von den drei Küchenfrauen wunderbar hergerichtet unser sehr abwechslungsreiches Frühstück. Und jeder wurde da satt! Zum Abschluss bekamen die drei Damen von uns ein kleines Osternest, das wir am Tage zuvor zusammen gebastelt hatten, was nicht so leicht war, denn in Budapest gab es weit und breit kein Osternestpapier. Aber unsere Kunstlehrerin Frau Wills hatte die Idee grüne Papierservietten zu besorgen und sie fein zu zerschneiden. Das machte Spaß und gab die gleiche Wirkung! Alle drei freuten sich einerseits sehr darüber, waren aber auch ein wenig traurig, dass wir endgültig nicht mehr zu ihnen kamen.

Frühstücksraum Osternestgeschenk

In unserer Partnerschule angekommen gingen wir in die Turnhalle, aber nicht zum Turnen sondern dort waren alle Wände geschmückt mit Plakaten, welche von den verschiedenen Klassen angefertigt worden waren anlässlich des kommenden Nationalfeiertages. Eines davon durften wir uns aussuchen und nach Regensburg mitnehmen.

Plakat Plakat

Wir setzten uns auf die vorbereiteten Stühle und dann konnte die Nationalfeier der Ungarn beginnen.

Schulfeier Schulfeier

Alle standen auf, wie wir es in Musik gelernt hatten und sangen die Hymne. Wir konnten natürlich nur zuhören, denn diesen Text hätten wir nicht lernen können. Aber wir bekamen eine Übersetzung des Textes von dem in Ungarn bekannten Dichter Sandor Petöfi. In diesem Lied schreibt er in 12 Punkten- wie Marianna uns erklärte- die Zusammenfassung der Interessen eines freien Ungarns. Der 15.März (in der Schule wurde er natürlich einen Tag früher gefeiert) ist ein arbeitsfreier Tag und seit 1990 ein offizieller Feiertag, an dem auch die wichtigsten Auszeichnungen an Künstler und Wissenschaftler verliehen werden. Die Melodie dieser Nationalhymne hat uns allen sehr gefallen.

National Nationallied

Danach folgte eine Ansprache der Rektorin der Schule. Wir hörten zu wie dann der Mädchenchor sang, dem noch ein Lied der ungarischen Schüler folgte.

Ansprache Mädchenchor Chor

Als diese Feier zu Ende war gingen wir in ein großes Haus außerhalb der Schule, wo wir an der Seite Platz nahmen, während unsere Rektorin unter den Ehrengästen vor einer großen Bühne saß. Wir hörten wunderbare, typisch ungarische Musik und dann begann das Theaterspiel der ungarischen Revolution. Verstehen konnten wir zwar nichts, dennoch waren wir sehr beeindruckt von dem Gesang der Schüler und den Tänzern und Tänzerinnen.

Bühne Hymne Tanz

Nach dem Theaterstück wurde die Rektorin zusammen mit anderen Ehrengästen auf der großen Bühne geehrt.

Noemi Urkunde

Sie erhielt neben einem großen Blumenstrauß auch noch eine Urkunde. Darauf stand:

Die Budapester Autonomie.Körperschaft
im 18.Bezirk, PESTSZENTLÖINC-PESTSCENTRIMRE
verleiht den Lehr-und Erziehungskräften
der Deutschen allgemeinbildenden Schule
in Pestszentlörinc den"müvelédeédért"-Preis
Budapest, 2008 März 14

Danach war die Feier zu Ende und alle deutschen Kinder sowie deren Aufsichten - außer Frau Wills- gingen zum Mittagsessen in die Schule, um danach nach Estergom zu fahren und dort die Baslika zu besichtigen. Frau Wills durfte als Ehrengast am Empfang teilnehmen, zusammen mit den geehrten Rektoren und Kollegen der Deutschen Nationalitäten Schule.

Sie erzählte uns nachher, dass es dort ebenfalls ein sehr, sehr gutes Essen gab und dass sie noch die Feierlichkeiten einer Kranzniederlegung am Ehrenmal miterlebt hätte.

Empfang Totengedenken

Während sich Frau Wills von den Kollegen unserer Partnerschule verabschiedete, fuhr ihre Klasse ca.60 km von Budapest entfernt nach Estergom, um dort die Basilika zu besichtigen.

Leider verpasste Rudi ein wenig die Route durch laufende Umleitungen, so dass sie erst sehr spät an der berühmten Kirche Ungarns ankamen und nicht mehr viel Zeit hatten alles dort Sehenswürdige zu besichtigen.

In jedem Fall konnten alle diese größte Kirche des Landes bewundern und das auf ein Stück Leinen gemalte berühmte Altarbild.. Sie erfuhren, dass die 1822 zerstörte Kirche wieder aufgebaut und erst 1856 fertig geworden ist. Die Einweihung fand statt mit einer Messe des berühmten Musikers Franz Liszt.

Estergom Vorderansicht

Erfreulicherweise konnten die Kinder die Beschreibung des wertvollen Kreuzes lesen, da es in Ungarisch, Englisch und Deutsch beschrieben war. Das Kruzifix von Erzbischof Peter Pazmani ist aus purem Gold und Edelsteinen wie: Rubinen, Diamanten, Saphiren und emaillierten Bildern verziert. Es ist ein Kreuz mit aufschließbarer Reliquienkapsel und hat auf der Rückseite die Leidenswerkzeuge von Christus, in der Mitte das Gotteslamm, ungefähr um 1636 gefertigt.

Altar Kreuz

Danach blieb zum Leidwesen der Kinder nicht mehr allzu viel Zeit das Donaumuseum in der Kölcsey Ferenc utca 2 zu erkunden mit seiner eindrucksvollen Dokumentation der Donau und Umgebung. Dort gab es alles, was mit dem Element Wasser zusammenhängt zu bestaunen und auch durch Anfassen zu erkunden. Im Spielraum für Kinder konnten HHGS - Schüler die physikalischen Wassergesetze erkunden und ausprobieren

Donau  Donau
Verlauf er Donau
Wasserrad
Wasserrad
Wellenmodell
Wellenmodell
Schleuse
Schleuse

Viel zu kurz war die Zeit und viel zu schnell mussten alle wieder in den Bus steigen, etwas murrend, weil sie nicht alle interessanten Dinge erkunden konnten. An diesem Abend gab es für alle viel zu erzählen und das Einhalten der Schlafenszeit machte keinerlei Schwierigkeiten.

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Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
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